ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betrifft ca. fünf bis zehn Prozent aller Kinder und ist damit die häufigste neurobiologische Entwicklungsstörung im Kindesalter. Sie führt auch bei ca. drei bis fünf Prozent der Erwachsenen zu Beeinträchtigungen. Eine ADHS zeigt sich nicht nur in den klassischen Symptomen wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität. Es können auch weitere Beschwerden hinzukommen, wie beispielsweise Desorganisation, Schwierigkeiten mit der Emotionsregulation und ein starkes Überforderungsgefühl bei schulischen resp. beruflichen oder alltäglichen Aufgaben. Viele Menschen mit einer ADHS leiden zusätzlich an weiteren (sogenannten komorbiden) psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen.

Häufig werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene  aufgrund von Burnout, Depressionen oder Ängsten bei Psychotherapeut:innen vorstellig – dahinter versteckt sich aber nicht selten eine unerkannte ADHS. Die Betroffenen selber nehmen ihre Schwierigkeiten meist als normal oder sogar unveränderbar wahr – sie kennen es nicht anders. Umso wichtiger ist es, dass Fachpersonen für die ADHS sensibilisiert sind, diese erkennen und diagnostizieren können.

Natürlich steckt nicht hinter jeder Unaufmerksamkeit oder Sprunghaftigkeit eine ADHS. Deswegen ist eine sorgfältige diagnostische Abklärung bei einer spezialisierten Psychotherapeutin oder einem spezialisierten Psychotherapeuten unerlässlich. Eine gegebenenfalls daraus resultierende ADHS-Diagnose kann oft lebenslang bestehende Schwierigkeiten endlich richtig einordnen und eine hilfreiche Auseinandersetzung ermöglichen.

ADHS im Kindesalter – weitere Informationen, Literaturangaben und Anlaufstellen...
ADHS im Erwachsenenalter – weitere Informationen, Literaturangaben und Anlaufstellen...