Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie (griechisch für: Seelen-Heilbehandlung) ist eine Behandlungsmethode für Menschen mit psychischen und körperlichen Leiden. Seelisches Leiden (oft auch Symptome, Probleme, Störungen genannt) kann sich in jedem Bereich des menschlichen Lebens ausdrücken: in der Partnerschaft, in der Sexualität, in der Arbeitswelt, in der Grundstimmung und im Lebensgefühl. Es äussert sich auf unterschiedliche Art und Weise, etwa als körperliche Beschwerden, depressive Verstimmungen, Ängste, Antriebslosigkeit, Gefühlsdurchbrüche, Süchte, Zwänge, Beziehungskonflikte. Mit Hilfe der Psychotherapie (bei schweren Symptomen evtl. zusätzlich mit Medikamenten) sucht der Patient nach der Veränderung in seinem Leben, seiner Einstellung und seinem Erleben, die sein seelisches Leiden heilt oder lindert.

Wie wirkt Psychotherapie?

Psychotherapie ist ein Lernprozess, der auf kommunikativer Zusammenarbeit zwischen Patient:in und Psychotherapeut:in beruht, wobei die Beziehung zwischen den beiden massgebend und richtungweisend ist. Weder chemische noch physikalische noch esoterische Wirkstoffe oder Kräfte gehören in den Kreis psychotherapeutischer Mittel. Die verschiedenen therapeutischen Methoden unterscheiden sich unter anderem darin, wie sie dieses Miteinander gestalten: Meist steht das Gespräch im Vordergrund; je nach therapeutischer Ausrichtung dreht es sich mehr darum, die Entstehung eines Problems zu klären, oder es werden neue Bewältigungsstrategien erlernt. Daneben werden, je nach Methode, der Ausdruck des Körpers, Sprache, Gestik, Atmung etc. miteinbezogen oder die Darstellung von Situationen und Verhalten, der künstlerische Ausdruck, die Bewegung, Träume, spontane Einfälle, der Moment «gerade jetzt» in der Therapiestunde, Erinnerungen aus der Kindheit, aktuelle Ereignisse oder jetzt anstehende Aufgaben.

In schwierigen Situationen kann es sinnvoll sein, zeitweise Medikamente einzusetzen. Dafür braucht es die Zusammenarbeit mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Welche Arten von Psychotherapie gibt es?

Zu unterscheiden sind verschiedene Methoden, verschiedene Berufsgruppen und verschiedene Anwendungsformen.

 

Zu den Methoden: Da viele Menschen psychotherapeutische Hilfe suchen, entwickelte sich im Umfeld der Psychotherapie ein breiter Markt. Es werden gegen vierhundert verschiedenen Formen von Psychotherapie angeboten, die sich teils erheblich, teils nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Manche von ihnen sind wissenschaftlich gut erforscht und in der Literatur dargestellt (unter anderem nach den Massstäben von Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit), andere verdienen die Bezeichnung Psychotherapie nicht, sind kaum von magischen Ritualen zu unterscheiden oder müssen schlicht als Betrug bezeichnet werden. In Basel-Stadt und Baselland werden rund zehn verschiedene Formen von den kantonalen Behörden und den psychotherapeutischen Berufsverbänden anerkannt. Kurzbeschreibungen und ausführlichere Darstellungen davon (sowie Links zu den jeweiligen Ausbildungsinstituten) finden Sie im Abschnitt Richtungen der Psychotherapie.

 

Zu den Berufsgruppen: Psychotherapie wird von Psycholog:innen und von Ärzt:innen ausgeübt. In manchen Fällen ist es nötig, eine Psychotherapie durch eine medikamentöse Behandlung zu unterstützen. Dies kann nur durch den Beizug einer Ärztin / eines Arztes geschehen.

 

Zu den Anwendungsformen: Die meisten Therapiemethoden werden sowohl als Einzel- als auch als Familien- und als Gruppentherapie angeboten. Siehe unter den einzelnen Methoden im Abschnitt Richtungen der Psychotherapie.